Hobby Kamera Drohne kaufen – 10 Fragen, die du dir stellen solltest

Das Internet ist überschüttet von Seiten mit „Top 10 Drohnen“ und dann findet man eine Liste von Amazon Beschreibungen. Aber nicht jeder hat die gleichen Hobbys. Was für den einen eine ideale Drohne ist, kann für den anderen völlig unbrauchbar sein.

Aus diesem Grund gehe ich hier Schritt für Schritt alle wichtigen Komponenten einer Kamera Drohne durch, sodass du für deinen Bedarf die perfekte Drohne findest.

Zu Beginn vier grundsätzliche Tipps für den Kauf einer Hobby Kamera Drohne:

  • Kaufe keine „no name“ Drohne, damit du auch in ein paar Jahre noch Ersatzteile bekommst und keine Schwierigkeiten mit Garantien hast.
  • Nimm lieber etwas mehr Geld in die Hand, damit du auch lange eine Freude mit deiner Drohne hast. Billiganbieter verwenden oft Bauteile mit kurzer Lebensdauer.
  • Es genügt ein Quadrocopter, früher waren Hexa- und Octocopter für ihr ruhiges Flugverhalten berühmt, jedoch fliegen Quadrocopter mittlerweile sehr ruhig aufgrund besserer Elektronik und genaueren Fertigungstoleranzen.
  • Stelle dir zu jeden Bauteil die unten beschriebenen Fragen, sodass du für dich die ideale Drohne finden kannst. 

Was zeichnet eine gute Hobby Kamera Drohne aus?

Eine gute Hobby Kamera Drohne begleitet dich wie es der Name schon sagt bei deinem Hobby. Deshalb kann man diese Frage nicht so allgemein beantworten.

Du solltest dir also die Frage stellen:

„Bei welcher Aktivität will ich meine Drohne mitnehmen?“

Hierzu gibt es drei grobe Unterteilungen:

Der Allrounder: Er sucht eine gute Mischung aus allen Kategorien aber für keine spezielle Anwendung. Sie muss robust und einfach zu bedienen sein. Soll gute Bilder und Videos machen. Optional sollte die Drohne automatische Flugfunktionen besitzen.

Der Sportler: Er sucht eine Drohne für seine sportlichen Abenteuer. Sie soll schnell Fliegen können und selbstständig Hindernisse ausweichen. Ganz wichtig ist ein automatischer Flugmodus der Drohne, dass sie ihn selbstständig verfolgt, wenn er beispielsweise mit seinem Snowboard den Berg hinunterfährt.

Der Reisende: Er sucht etwas Praktisches. Eine kleine handliche Drohne zum Mitnehmen. Wichtig ist, dass man mit ihr gute Fotos von der Landschaft, und auch von sich selbst machen kann.

Diese drei Grundtypen entscheiden über die Größe der Hobby Kamera Drohne. Ebenso ist damit auch die Art des Rahmens definiert. Bei den weiteren Bauteilen gibt es dann immer noch viele Unterschiede, welche später beschrieben werden.  

Der Allrounder hat an und für sich keine speziellen Anforderungen an die Größe des Rahmens. Die Drohne sollte leicht ins Auto passen und braucht nicht klappbar sein.

Der Sportler braucht eine Drohne, welche gut in einen eigenen Drohnenrucksack passt. Aufgrund der speziellen Technik, der Wendigkeit der Drohne, sowie der Kollisionswarnungssysteme ist diese Drohne etwas größer als jene für Reisen, aber trotzdem soll man sie mitnehmen können.

Der Reisende braucht etwas sehr Kleines. Am besten ist es, wenn die Motorarme zum Klappen sind, sodass die Drohne leicht in jedes Handgepäck passt.

Was ist eine gute Kamera für eine Drohne?

Das wichtigste Bauteil ist natürlich die Kamera. Viele denken sich vermutlich „Ich kaufe einfach das Beste was es am Markt gibt“. Ich würde vorschlagen diesen Satz etwas umzuformulieren und zu sagen „Ich kaufe was am besten für meine Bedürfnisse und mein Budget passt, sodass ich rundum zufrieden bin“.

Auf was muss man nun bei einer Kamera für eine Drohne achten, damit sie meine Bedürfnisse befriedigt? Hierzu gibt es verschiedene technische Merkmale, welche nun genauer beschrieben werden.

Zuvor solltest du dir also die Frage stellen:

„Wie möchte ich meine Bilder und Videos verwenden?“

Megapixel:

Als erstes wird oft die Anzahl der Megapixel (MP) einer Kamera angegeben. Dies bedeutet wie viele Bildpunkte ein Bild besitzt. Beispielsweise kann eine 12MP Kamera eine Auflösung von 4415×2944 oder bei einem anderen Seitenverhältnis 4807×2704.

Momentan bewegen sich die Megapixel von Kameras für Drohnen im Bereich zwischen 2 MP (= Full HD) und 30 MP. Ich vergleiche den Bedarf an MP immer gerne mit ausgedruckten Bildern. Diese werden in der Regel mit 300 dip (dots per inch) gedruckt. Somit kann man mit einem 12MP Bild ein sehr gutes Bild mit 30cmx40cm drucken.

Für digitale Wiedergabegeräte wie Bildschirme und Fernseher bedeutet dies, dass man mit 2MP – Full HD, 8MP – Ultra HD und mit 32MP – 8K erreicht.  

Fazit: Je nachdem was du mit deinen Bildern und Videos machen willst, benötigst du dann die entsprechende Megapixelanzahl der Kamera.

Bildanzahl pro Sekunde – fps:

Der Wert fps (frame per second) wird bei vielen Kameras angegeben. Dabei handelt es sich um die Anzahl an Bildern pro Sekunde, welche bei einem Video aufgenommen werden. Das menschliche Auge kann bis zu 18 fps verarbeiten, dann wirkt der Film flüssig.

Aus diesem Grund hat sich bei Filmen der Standard von 24 fps durchgesetzt. Moderne Kinofilme haben 48 fps.

Einzig professionelle Videospieler benötigen bis zu 60 fps, was nur mit sehr guten Grafikkarten möglich ist. Sie verwenden deshalb so eine hohe Bildanzahl, weil sich aufgrund der schnellen Bewegungen im Spiel das gesamte Umfeld verändert und dadurch das Bild flüssig erscheint.

Fazit: Wenn du also mit deiner Drohne einen schnellen Schwenk filmen möchtest, solltest du auf eine höhere Bildanzahl pro Sekunde achten.

Was für einen Gimbal brauche ich?

Der Gimal ist zusammen mit der Gimbal Aufhängung das wichtigste Bauteil für die Bildstabilität. Es dämpft Schwindungen aufgrund der Propeller und gleicht Turbulenzen im Flug aus. Ebenso steuert der Gimbal die Position der Kamera während des Fluges.

Umso anspruchsvoller die Bildaufnahmen werden, umso besser muss der Gimbal sein, damit die Bildqualität passt. Bei Videos mit schnellen Flugmanövers oder langen Belichtungszeiten für Bilder von Sonnenuntergängen muss der Gimbal besonders gut sein, damit das Bild nicht verwackelt ist.

Grundsätzlich unterscheiden sich die Gimbals in 2- und 3-Achsen. Dies bedeutet in wie vielen Richtungen wird die Kamera mittels Motoren stabilisiert. Generell ist ein 3-Achsen-Gimbal besser, jedoch auch schwerer, was sich wiederum auf die Flugzeit auswirkt.

Sehr speziell wird es dann noch bei den Motorgeschwindigkeiten für den Gimbal, sowie die Ansteuerung, beispielsweise direkt über die Drohnensteuerung, aber dies kann bei den meisten Hobby Drohnen nicht beeinflusst werden.

Die Frage für den Gimal ist:

„Welche Videos beziehungsweise welche Bilder möchte ich mit der Drohne machen?“

Fazit: Wenn du spezielle Anforderungen an die Bildqualität bei hohen Fluggeschwindigkeiten oder lange Belichtungszeiten bei Bildern hast, solltest du mindesten einen 3-Achsen Gimbal verwenden. 

Welche Reichweite und Flugzeit sollte meine Drohne besitzen?

Das sind oft gestellte Fragen, welche nicht so einfach zu beantworten sind.

Als erstes die Reichweite. Dies ist vor allem von der Gesetzgebung definiert. In Vielen Ländern darfst du nur mit Sichtkontakt fliegen und da ist bei etwa 1km die Grenze erreicht. Dies kommt auch auf die Größe der Drohne an.

Wenn du eine Reisedrohne verwendest, wirst du aufgrund der kompakten Größe nicht so weit wegfliegen, wie mit einer großen All-Rounder-Drohne.

Als zweites nun die Flugzeit. Freilich möchte jeder gerne stundenlang fliegen, aber momentan liegt der Durchschnitt zwischen 10-20min. Dies wird sich in wenigen Jahren stark ändern, wenn sich Technologien wie Feststoffakkumulatoren oder Schwefelelektroden durchsetzen. 

Die Fragen hierzu sind:

„Wie weit möchte ich realistisch wegfliegen können/dürfen?“

„Wie lange muss meine Drohne unbedingt in der Luft bleiben können?“

Fazit: Viele Drohnen werden in einer Reichweite von bis zu 1km betrieben, alles darüber hinaus wird gefährlich und ist immer mit einem Risiko behaftet. Was die Flugzeit betrifft bin ich gespannt was die nahe Zukunft bringt und eine kurze Zwischenlandung für einen neuen Akku hilft dem Piloten ein bisschen zu entspannen.  

Ist ein Autopilot wirklich notwendig?

Ein Autopilot bei einer Drohne funktioniert im Grunde gleich wie bei großen Verkehrsflugzeugen. Vor dem Flug wird eine Route mittels PC auf die Drohne überspielt. Die Drohne hat eine Verbindung mit mehreren GPS-Satelliten und bestimmt dadurch ihre genaue Position. Die aktuelle Position wird ständig mit der Sollposition verglichen und gegebenenfalls korrigiert.

Ein Autopilot für eine Hobby Kameradrohne ist dann interessant, wenn eine exakte Kameraführung für Filme notwendig ist, oder sich gleiche Kameraführungen wiederholen sollen.

Die Frage bezüglich Autopilot ist:

„Möchte ich automatische Flüge und Filme mit der Drohne erstellen, welche ich auch ident wiederholen kann?“

Fazit: Die meisten Hobby Kameradrohnen Piloten benötigen keinen Autopiloten, obwohl diese Funktion durchaus seinen Reitz hat, ist es vielen zu Aufwendig zuvor eine Route zu programmieren. 

Welche Flugmodi soll meine Drohne können?

Um diese Frage zu beantworten müsste man alle Flugmodi kennen. Hier stelle ich dir kurz die Wichtigsten im Überblick vor.

  • Manual / Acrobatic Mode – Die Drohne führt keine Steuerbewegungen durch, dies bedeutet, wenn du die Drohne nach links steuerst, musst du am Ende die gleiche Bewegung wieder nach rechts Steuern, dass sie stehen bleibt.
  • Stabilize Mode – Die Drohne fliegt stabilisiert sich selbstständig auf die Horizontale Achse, regelt jedoch keine Einflussgrößen wie Wind aus.
  • Altitude Hold – Die Drohne hält automatisch die Höhe, alle anderen Achsen bleiben ungeregelt. Dies bedeutet, dass die Drohne nur die Höhe ändert, wenn du eine Steuerbewegung machst.
  • GPS Position Hold (Loiter Mode) – Wenn du die Steuerknüppel loslässt, haltet die Drohne diese Position.
  • Normal Orientation Mode – Die Drohne fliegt aus Ihrer Sicht nach vorne, wenn du den Steuerknüppel nach vorne drückst, egal wie sie im Raum steht.
  • Free Orientation Mode – Wenn du den Steuerknüppel nach vorne drückst fliegt die Drohne von dir weg, egal wie sie im Raum steht.
  • Return To Home – Dabei fliegt die Drohne selbstständig zum Startplatz zurück und landen automatisch. In welcher Höhe sie zurückfliegt muss zuvor einprogrammiert werden.

Die Meisten Drohnen werden zumindest mit „Stabilize Mode“ und oft auch mit „Altitude Hold“ ausgeliefert. Bessere Drohnen haben dann alle weitern Modi integriert. Die Stabilisierung mittels GPS erleichtert das Fliegen ungemein, weshalb diese Modi auch so beliebt sind.

Die Frage bezüglich Flugmodi ist:

„Benötige ich eine automatische Positionierung der Drohne in der Luft?“

Fazit: Viele Drohnenpiloten verwenden eine GPS gesteuerte Drohne, da der Einfluss des Windes immer automatisch ausgesteuert wird und die Drohne stabiler in der Luft bleibt.   

Was ist eine „Advanced Drone Control” und benötige ich so etwas?

„Advanced Drone Control“ sind neue Arten die Drohne selbst zu steuern. Hierbei hat sich die Gestik-Steuerung mit Hilfe von Handbewegungen durchgesetzt. Dabei erkennt die Drohne bestimmte Handbewegungen und führt daraufhin die Steuerbewegungen durch.

Auch sehr beliebt ist die Verwendung der Beschleunigungssensoren im Mobiltelefon. Wenn das Mobiltelefon nach rechts gekippt wird, steuert auch die Drohne nach rechts.

Die Frage bezüglich der „Advanced Drone Control“ ist:

„Möchte ich meine Drohne auch ohne Steuerknüppel steuern können?“

Fazit: Auch wenn diese Steuerungsmöglichkeiten ihren Reiz haben, kommen sie der Präzision der Fingerspitzen auf einem Steuerknüppel noch nicht nach. Aus diesem Grund verwenden geübte Drohnenpiloten am liebsten die herkömmlichen Steuermethoden.  

Was ist eine „Advanced Camera Control” und benötige ich so etwas?

Jedes Jahr kommen neue Möglichkeiten auf den Markt, um Drohnen zu steuern. Die aktuellsten Funktionen sind folgende:

  • Follow Me – Dabei wählt man ein Objekt auf dem Display der Steuerung oder des Mobiltelefons aus und die Drohne verfolgt dieses Objekt automatisch. Dies ermöglicht sich selbst bei Sportarten zu filmen, ohne einen zweiten Piloten zu benötigen.
  • Region of Interest – Der Drohne wird ein GPS Punkt angegeben, welcher gefilmt werden soll. Dies steuert dann die Kameraposition, sodass dieser Punkt immer im Bild ist. Dies ermöglicht tolle Übersichtsaufnahmen von interessanten Objekten oder Regionen während eines Überfluges.
  • Automatische Flugfunktionen – Manche Hersteller bieten automatische kleine Flugsequenzen an, bei denen ein Film gemacht wird. Beispielsweise einen Kreis um ein Objekt fliegen, oder von einer Porträtaufnahme zu einem Übersichtsflug wechseln.

All diese Funktionen sind lediglich für das Filmen von Interesse. Die Kameraführung ist wirklich beeindruckend und die Filme haben eine außerordentliche Qualität.

Die Frage bezüglich „Advanced Camera Control“ ist:

„Werde ich viele Filme mit meiner Drohne machen?“

Fazit: Für das Filmen sind die verschiedenen Steuerungsmöglichkeiten der Kamera eine wirkliche Bereicherung.

Was ist eine Kollisionskontrolle und wozu brauche ich so etwas?

Manche Drohnen haben Sensoren, um ihre Umgebung zu erkennen. Wenn die Drohne bemerkt, dass sie einem Objekt zu nahekommt, steuert sie automatisch dagegen, um eine Kollision zu verhindern.

Dabei gibt es zwei grundsätzliche Variationen der Kollisionskontrolle. Einfache Kollisionskontrollen erkennen Hindernisse und bleiben davor einfach stehen. Komplexe Kollisionskontrollen umfliegen Hindernisse automatisch.

Du solltest dir die Frage stellen:

„Benötige ich eine Kollisionskontrolle und wenn ja welche?“

Fazit: Kollisionskontrollen sind vor allem für Anfänger von Vorteil. Bei erfahrenen Piloten wird diese Funktion nicht oft zum Einsatz kommen. 

Welche Art von Fernsteuerung brauche ich?

Mittlerweile werden fast alle Drohnen mit einer eigenen Fernsteuerung geliefert. Manche haben in der Fernsteuerung einen kleinen Monitor verbaut, auf den du das Livebild der Kamera Drohne sehen kannst.

Manche Piloten möchten das Kamerabild in ihre Datenbrille projizieren, hierzu muss ein entsprechender Datenausgang von der Fernsteuerung bereitgestellt sein.

Bei manchen Anwendungen will oder hat man keine Fernsteuerung dabei, dann sollte die Drohne über ein Mobiltelefon gesteuert werden können.

Die Frage, welche du dir bezüglich der Steuerung stellen solltest, lautet:

„Möchte ich meine Drohne auch über das Mobiltelefon steuern und habe ich sonst noch spezielle Anforderungen an die Fernsteuerung?“

Fazit: Viele Drohnen haben eine Fernsteuerung, wer welcher das Mobiltelefon als Monitor dient. Dabei besteht auch die Möglichkeit die Drohne nur über das Mobiltelefon zu steuern. Der Datenausgang für eine Datenbrille wird meist nur für FPV (first person fiew) genutzt, wie beispielsweise Drohnenrennen.

Zusammenfassung und Ausblick

Nun kennst du die gängigen Hobby Kameradrohnen Anwendungen sowie die wichtigsten Bauteile und ihre Variationen. Ich habe mir all diese Fragen für meine verschiedenen Drohnenanwendungen selbst gestellt und dann die Drohnen getestet.

Ich hoffe ich konnte dir hier eine kleine Hilfestellung zur Auswahl deiner für dich perfekten Drohne geben.

Recent Posts